Reit ETFs im Vergleich

Die billigsten und besten Immo-ETFs im Vergleich / REITs im Vergleich

Kaum eine Anlagemöglichkeit ist so beliebt, bekannt und steht in einem so guten Ruf wie Immobilien. Aber Eigenheim war früher angesagt; wir werfen heute stattdessen mal einen Blick auf eine relativ neue Investmentform: Immo-ETFs

Was ist das überhaupt? Wo kann man besonders günstig einsteigen? Wer schneidet insgesamt am besten ab? Und wie diversifizieren wir unser Portfolio ideal? Dies und mehr erfährst du hier.

Wenn du noch mehr über diesen und andere Märkte erfahren willst, kann ich dir außerdem unser Forum für P2P Kredite empfehlen. Dort kannst du dich mit anderen Anlegern zu verschiedenen Themen austauschen und sicher den ein oder anderen Trick dazulernen.

Was sind eigentlich REITs?

Wenn von Immobilien gesprochen wird, denken die meisten zuerst an den Kauf einer Eigentumswohnung oder eines ganzen Gebäudes. Der zweite Gedanke, der meist direkt auf den Ersten folgt, ist die Angst vor den hohen Kosten, der oft extrem langen Bindung und die umfangreiche Recherche, die vorher nötig ist. Denn wer den Schritt zum eigenen Objekt wagt, ist den Schwankungen des Marktes gnadenlos ausgeliefert.

Aber es geht auch einfacher und flexibler: Real Estate Investment Trusts (“REITs”) sind relativ einfach aufgebaute Finanzprodukte. Hier bündeln Anleger ihr Kapital, um Immobilien zu erwerben, die die Mittel des Einzelnen bei weitem übersteigen würden. Bürogebäude, Wohnanlagen, Einkaufszentren… oder Immobilienaktien.

REITs sind erst seit 2007 in Deutschland verfügbar und zählen damit zu den jüngeren Anlagemöglichkeiten. Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht bereits wachsender Beliebtheit erfreuen! Auch in den USA sind sie bereits seit den 60er Jahren fester Bestandteil des Finanzmarktes. Insbesondere ihre oft nur schwache Korrelation mit dem Aktienmarkt macht sie zu einer guten Möglichkeit, das eigene Portfolio zu diversifizieren.

Diese Anlageform bietet dabei einige attraktive Vorzüge. So unterliegen sie etwa einer recht anspruchsvollen Prüfung und müssen hohe Qualitätsstandards erfüllen, was dem Investor einiges an Sicherheit bietet. Auch die ausgezeichnete Kostentransparenz spricht viele Aktionäre an: Sie erhalten mindestens 90 % der Gewinne, denn die Trusts sind zu dieser Ausschüttung verpflichtet.

Dadurch ergibt sich eine gute Planbarkeit und eine gewisse Verlässlichkeit, was die Auszahlung der Dividenden betrifft. Eine weitere Vorgabe ist das Investment von mindesten 75 % des Kapitals in Immobilien. Zweckentfremdung oder das Anhäufen von Geld ist damit fast ausgeschlossen.

Auch die dritte Regel, nämlich ein Minimum von 75 % der Erträge aus der Miete oder dem Verkauf solcher Objekte kommen müssen, zahlt auf das Ziel, einen Missbrauch zu vermeiden, ein. Zuletzt finden wir bei vielen REITs zusätzlich ein Limit, dass Investoren davon abhält, mehr als 10 % des Trusts zu besitzen. Kleinere Aktionäre sind in dieser Anlageform also relativ gut behütet.

Die kleine REIT-Schule: wie erkennt man eine gute Anlagemöglichkeit

Wer Immobilieninvestments ins Auge gefasst hat, ist gut beraten, zuerst den geografischen Markt auszuwählen, also zum Beispiel

  • Weltweit

  • Europaweit

  • Deutschlandweit

  • Usw.

Anschließend sollte man überlegen, in welche Art von Objekt das eigene Geld fließen soll: Gewerbe oder Privat.

Sind diese grundlegenden Fragen geklärt, kann es mit der Ausarbeitung der eigentlichen Strategie losgehen. Dabei starten wir heute mit den einfachen und weit diversifizierten Produkten. Auch auf den günstigen Einstiegspreis habe ich dabei geachtet, denn ich bin der Meinung, dass die Kostenfrage für nahezu alle Investoren von großem Interesse ist.

Anstatt nun aber in trockener Theorie weitere Aspekte eines guten Immobilienfonds zu erläutern, werde ich einige reale Beispiele vorstellen. Anhand dieser lassen sich dann schnell relevante Strategie-Punkte demonstrieren.

Den ersten Real Estate ETF, den ich heute vorstellen will, ist der VanEck Vectors Global Real Estate ETF. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieser weltweit aktiv. Mit nur 0,25 % Kosten pro Jahr bietet er darüber hinaus auch die – bereits angesprochenen – geringen Kosten.

Das Portfolio besteht bei diesem REIT primär aus Immobilien in den USA und zwar mit fast 60 %. Es folgen Japan und Deutschland mit deutlich geringeren Anteilen.

Problematisch ist bei diesem ETF das relativ kleine Volumen von nur 90 Millionen Euro, denn generell gelten 100 Mio. als “magische Linie”, ab der größere Profite zu erwarten sind. Wir sind hier also knapp an der Grenze.

Dieser REIT beinhaltet 99 Titel und schüttet Quartalsweise aus – er eignet sich daher besonders für den Aufbau eines langfristigen, passiven Einkommens. Seit Gründung haben Investoren hier, neben den Dividenden, einen Kursgewinn von 30 Prozent eingefahren. Betrachtet man jedoch nur den Zeitraum seit Beginn 2020, steht ein herber Verlust von 21 % in den Büchern. Ein Einstieg kann sich also aktuell lohnen.

Wer mindestens 25 € pro Intervall anlegen kann, hat mit den Brokern von Scalable Capital und Comdirect die Möglichkeit, diesen REIT kostenlos zu besparen. Mehr zum Scalable Capital Broker, einem relativ neuen Anbieter, habe ich in meinem Beitrag “Scalable Capital Broker – lohnt sich das ETF-Sparplan-Abo” für dich zusammengefasst.

Der Zweite in der Runde ist der iShares Developed Markets Property Yield ETF. Mit 0,59 % pro Jahr ist dieser mehr als doppelt so teuer. Kann sich das trotzdem lohnen? Trotz der aktuell 22 % Verlust ist die Antwort “Ja”, denn aktuell ist eine Erholung zu beobachten.

Auch hier wird Vierteljährlich ausgeschüttet – 3,26 % sind dabei zu erwarten. Ein Blick auf die enthaltenen Länder lässt ebenfalls Ähnlichkeiten erkennen und der Umfang ist mit 302 Produkten besonders hoch.

Was diesen REIT so besonders macht, ist sein Gründungszeitpunkt zum Höhepunkt der Immobilienblase 2006. Es folgte der bekannte Crash und ein Kursrückgang um 66 %. Trotz dieses herben Schlags konnten die Investoren allein dank der Dividende bis heute alle Verluste vermeiden – ein Beweis der exzellenten Performance und dem gut aufgestellten Titeln.

1,7 Milliarden werden hier verwaltet und machen diesen ETF zu einem besonders profitablen Angebot von iShares, denn bei einer solchen Größe ist kein Schließungsrisiko zu befürchten. Auch hier ist der Einstieg bereits mit 25 € möglich. Kostenlos besparen lässt er sich ebenfalls bei Scalable Capital sowie Trade Republic. Da Ersterer nur einen gebührenfreien Sparplan zulässt, tendiere ich persönlich eher zum Angebot von Trade Republic.

Mehr zu Trade Republic und seinen Angeboten habe ich für dich im Beitrag “Die 40 besten iShare ETFs bei Trade Republic” zusammengefasst.

Nach zwei internationalen Angeboten kommt nun natürlich die Frage auf, wie es mit anderen Märkten aussieht. Wer sich zum Beispiel für Europa interessiert, hat leider deutlich weniger Auswahl. Nur 13 Immobilien ETFs sind hier verfügbar. Dabei führt iShares diesen Bereich eindeutig an. Auch die Deutsche Bank und BNP Paribas sind mit Produkten im Rennen. Diese bleiben jedoch – bei fast gleichen Kosten – unter der magischen 100 Mio Grenze. Damit ist nicht nur ihre Profitabilität zweifelhaft; sie enthalten auch ein gewisses Schließungsrisiko.

Ich habe mich daher dazu entschieden, den iShares European Property Yield ETF als Beispiel heranzuziehen. Schauen wir uns direkt die Eckdaten an: die Kosten sind mit 0,4 % pro Jahr im Mittelfeld der in diesem Artikel erwähnten ETFs. Dividenden werden, wie gewohnt, vierteljährlich ausgeschüttet. Sie umfassen hier aber nur 2,53 %. Auch die Anzahl der Titel fällt mit nur 55 deutlich kleiner aus.

Interessant wird dieses Angebot jedoch durch den starken Fokus auf den deutschen Markt, der vielen Investoren gefallen dürfte. Es folgen Frankreich und die Schweiz, mit jeweils deutlich geringeren Anteilen.

Zu beachten ist außerdem, dass dieser REIT sich mit etwa 70 % auf Mietswohnungen spezialisiert hat. Dies kommt ihm während der Covid-Pandemie sehr zu Gute, denn die Auswirkungen sind hier deutlich geringer, als in anderen Feldern.

Zwar ist aktuell auch hier ein Verlust von stolzen 16 % zu verzeichnen. Seit dem Start im Jahre 2006 konnte jedoch insgesamt ein massiver Kursgewinn von 59 % eingefahren werden. Investoren, die hier aktiv waren, hatten also damit ein – für Immobilien – sehr gutes Ergebnis erzielt.

Auch für diesen ETF gibt es wiederum kostenlose Optionen sowohl beim Scalable Broker als auch bei Trade Republic.

Zum Abschluss möchte ich noch einen eher ausgefallenen Kandidaten vorstellen. Der iShares Asia Property Yield ETF kostet 0,59 % pro Jahr und belegt mit 3,63 % Dividende den Spitzenplatz. Auch hier erfolgt die Ausschüttung wiederum Vierteljährlich.

Das Volumen (365 Millionen) ist hier völlig ausreichend und mit 80 Titeln ist er auf unter den schmaleren REITs angesiedelt. Die besonderheit ist jedoch das Investment in lediglich vier Nationen: Japan, Hongkong, Singapur und Australien. Andere Punkte können mit unter 1 % getrost unter den Tisch fallen.

China ist bei diesem Angebot auffallend abwesend; ein schwieriger Marktzugang dürfte hierbei der Hauptgrund sein. Durch die knapp 30 % Anteil von Immobilien aus Hongkong wird dieser Bereich jedoch – über Umwege – teilweise mit abgedeckt. Wer jedoch am chinesischen Markt interessiert ist, dürfte von diesem ETF eher enttäuscht sein.

Wie gewohnt ist das kostenlose besparen sowohl durch den Scalable Broker als auch Trade Republic möglich.

Wie Covid auf REITs wirkt

Zum Verfassungszeitpunkt dieses Textes ist noch kein Ende der Covid-19-Pandemie absehbar. Die schäden für die Wirtschaft sind enorm und wirken sich auch auf Immobilien-Investments aus. Jedoch gibt es hier, je nach Fokus eines REITs, gravierende Unterschiede.

Während Wohnraum kaum unter den Effekten des Virus leidet, sind Büroflächen, Einkaufszentren und Ähnliche Objekte logischerweise viel stärker betroffen. 2020 wird unter anderem als “Jahr des weltweiten Home Offices” in die Geschichte eingehen. Das sorgt nicht nur kurzfristig für sinkende Immobilienpreise; auch langfristig werden Unternehmen feststellen, dass deutlich weniger Büroraum benötigt wird, als vor der Pandemie angenommen.

Diese Entwicklung wird durch einen Blick auf die alstria office REIT-AG deutlich, eine Aktie, die exklusiv in Büroflächen investiert. Mit 25 % Minus wurde sie deutlich härter getroffen als die anderen REITs, die ich heute vorgestellt habe. Hierdurch wird sehr gut das geringere Risiko bei der Anlage in ETFs verdeutlicht: Wer stattdessen direkt in Aktien investiert hätte, müsste höhere Verluste verkraften.

Das wichtigste im Überblick

Wer sein Portfolio um Immobilien ergänzen oder diversifizieren will, ist mit REITs generell gut beraten. Je nach gewähltem Markt stehen einige Angebote zur Verfügung. Beachtet werden sollte eine Mindestvolumen von etwa 100 Millionen Euro, da ansonsten das Risiko einer Schließung bestehen kann.

Auch eine hohe Anzahl an Titeln ist positiv anzumerken, denn sie reduziert die Gefahren für die Anleger. Bei der Wahl der konkreten Region, in der investiert wird, sowie der Branche, zu der die Immobilien zählen, ist die persönliche Strategie entscheidend. Etliche Faktoren, wie etwa die Auswirkungen der Covid-Pandemie oder die individuellen Sparziele kommen hier zum Tragen.

Wer etwa auf langfristiges, passives Einkommen durch hohe Dividenden abzielt, wird anders investieren, als der Anleger, der Kursgewinne durch einen einmaligen Verkauf nutzen möchte. Wohnraum-Immobilien zeigen sich dabei deutlich Widerstandsfähiger gegen die aktuelle Krise und dürften Dividenden-Jäger ansprechen. Büro- und Gewerbeflächen sind hingegen stark in Mitleidenschaft gezogen worden und könnten bei Einstieg hohe Kursgewinne bieten – wie lange auf diese Erholung noch gewartet werden muss, ist allerdings ungewiss.

Unter den Online Brokern bieten der Scalable Broker und Trade Republic besonders viele REITs zum kostenlose besparen an. Unter “Der Beste ETF-Sparplan Broker” habe ich eine Vielzahl von Anbietern verglichen und bewertet. Der Scalable Broker war hier jedoch noch nicht dabei, weshalb ich in noch einmal gesondert unter die Lupe genommen habe: “Scalable Capital Broker – lohnt sich das Sparplan-Abo”.

Wenn dein Interesse an Immobilien nun geweckt ist und du dem Scalable Capital Broker durchstarten möchtest, kannst du direkt diesem Link¹ folgen. Damit gelangst du sofort zur passenden Seite und unterstützt zusätzlich noch diesen Blog und meine Arbeit.

Ist das kostenlose Angebot von Trade Republic eher dein Ding, kannst du dich hier¹ anmelden.
Und wenn du weniger Wert auf kostenlose REIT-Sparpläne legst und andere Faktoren für dich wichtiger sind, könnte ein Depot bei der Comdirect interessant sein. Mit diesem Link¹ kannst du dich direkt dazu anmelden.

Über unseren Autor

Aleks Bleck ist das Gesicht von Northern Finance und war schon mit 18 Jahren Aktionär, Kreditgeber und ETF-Investor. Sein Fokus liegt dabei auf P2P-Krediten und passiven ETFs. Aleks hat Northern Finance 2017 während seines BWL-Studiums in Lüneburg gegründet.

Den YouTube-Kanal baute er neben seiner Haupttätigkeit im Investment- und Corporate Banking auf, bevor er sich dann letztendlich Vollzeit auf Northern Finance fokussierte.

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